Herbsttagung 2014 in Kassel

zum Thema „Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette“

Nach einer schönen und rundum gelungenen Herbsttagung 2013 in Zürich wurde 2014 die sneep Herbsttagung von der sneep Lokalgruppe Kassel vom 16. bis 19. Oktober an der Universität Kassel ausgerichtet.

Am Freitag, den 17. Oktober, fand ein Workshop-Tag mit dem wissenschaftlichen Austausch zwischen sneep Mitgliedern, Studierenden, Professoren und Unternehmen statt, der unter dem Motto stand:

„Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette: Wie sollten Unternehmen eine verantwortungsvolle Lieferkette definieren, gestalten und umsetzen?“

Wirtschaft und Märkte sind nicht mehr auf geographische Grenzen beschränkt, sie sind in einem komplexen weltweiten Netzwerk verbunden. Diese Veränderung hat Unternehmen gezwungen, sich neu zu organisieren. Die Umstrukturierung von Unternehmen ist Teil eines weltweiten Prozesses der Veränderung, die neue Produktions-, Vertriebs- und Kommunikationstechnologien sowie Wettbewerb und Kooperation umfassen. Technologien entwickeln sich rasant und Beziehungen in und zwischen Unternehmen verändern sich zum einen durch die Verschiebung globaler Wertschöpfungsketten und zum anderen durch die vielfältigen Kunden-, Lieferanten- und Wettbewerbslandschaften. Insbesondere wenn es um das Erlangen von Wettbewerbsvorteilen geht, werden immaterielle Ressourcen wie Know-How, Kompetenzen, Fähigkeiten und geistige Vermögenswerte gegenüber physischer und finanzieller Ressourcen relevanter.

Das dynamische Umfeld des Wirtschaftens, das seinen Ausdruck in immer kürzeren Produktlebens-, Innovations- und Strategiezyklen, Standortwechseln bis hin zu kürzeren durchschnittlichen Verweilzeiten von Unternehmensvorständen findet, wirft eine Reihe von Fragen auf, die zunehmend ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Die Wirtschaftlichkeit und Profitabilität von Unternehmen werden wieder gesellschaftlichen Werten durch die Anforderungen von Stakeholdern (Kunden, Regierung, NGOs, etc.) gegenübergestellt. Darunter fallen beispielsweise Umweltverträglichkeit, soziale Verantwortung und Ökonomie. Die Vereinbarkeit dieser drei Säulen/Ziele der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie und Soziales) erscheint zunächst als widersprüchlich, was derzeit auch in vielen Unternehmen intensiv diskutiert wird. Es können durch globale Wertschöpfungsnetzwerke, z.B. in Entwicklungsländern, viele Arbeitsplätze geschaffen werden, zugleich steigt aber auch durch den weltweiten Transport der Ausstoß von Treibhausgasen.

Eine nachhaltige Lieferkette beschreibt:

„[…]the management of material, information and capital flows as well as cooperation among companies along the supply chain while taking goals from all three dimensions of sustainable development, i.e. economic, environmental and social, into account which are derived from customer and stakeholder requirements.” (Seuring und Müller, 2008, S. 1700).

Unter anderem waren Themenschwerpunkte am Workshop-Tag:

Kommunikation und Kooperation zwischen fokalem Unternehmen und seinen Lieferanten sowie Logistikdienstleistern
Audits & Monitoring von Lieferanten
Standards (mitunter die Lieferantenauswahl auf Basis von Umwelt- und Sozialkriterien)
• Die Rolle und der Verantwortungsbereich der fokalen Unternehmen (mitunter Betrachtung von möglichen Strategien und entsprechenden

Maßnahmen zur Ausgestaltung eines nachhaltigen Supply Chain Managements und dabei aufkommende Zielkonflikte im Hinblick auf ökonomische, ökologische sowie soziale Kriterien).

Der Einführungsvortrag wurde von Prof. Dr. Stefan Seuring abgehalten – eine Koryphäe in dem Gebiet Sustainable Supply Chain Management. Weitere interessante Vorträge und Workshops zu „nachhaltigen Lieferketten“ aus theoretischer und praktischer Sicht folgten.

Termin und Ort:
sneep Herbsttagung, 16. bis 19. Oktober 2014
sneep Workshop-Tag, 17. Oktober 2014
Universität Kassel, Holländische Platz, 34125 Kassel